Hilfsbereites Rotes Kreuz

Ein Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes für Kastorf, Sierksrade, Düchelsdorf wird 1946 gegründet. Ab April 1967 bilden Kastorf mit 44 Mitgliedern einerseits und Sierksrade und Düchelsdorf andererseits eigene DRK- Ortsvereine. Seit Oktober 1969 laufen Kurse in Erster Hilfe und gelegentlich auch in häuslicher Krankenpflege. Einmal im Jahr wird zum Blutspenden aufgerufen. Für Senioren aus der Gemeinde wird alljährlich im Dezember  eine Feierstunde ausgerichtet. In der Halle Im Park hat der Ortsverein seine feste Bleibe. Hier führt er im Klubraum jetzt vierzehntägig Betreuungsstunden für ältere Mitbürger durch. Auch zu Kegelabende und Theaterfahrten werden die Rotkreuzmitglieder eingeladen.
1977 wird eine Bereitschaftsgruppe gebildet, die 1986 zwanzig Mitglieder aufweist.
Der Kreisverband Herzogtum Lauenburg des DRK hat 1980 Kastorf zum sogenannten Katastrophenstützpunkt ausgewählt. Parkas, Schutzkleidung und ein Notküchensatz mit drei Gaskochern, großen Töpfen und Zubehör sind als Ausrüstung geliefert worden.

Bis 1969 ist Christine Daumann Vorsitzende. Ihr folgt bis 1982 Elfriede Hoffmann, dann bis Januar 1984 Thea Grell. Alsdann übernimmt die Gründungsvorsitzende ihr altes Ehrenamt ein zweites Mal. Die Bereitschaftsführung lag ab 1977 bei Anny Buchholz; mit einer Unterbrechung von 1982 bis 1985, als Edith Haueberg das Amt innehat. Heute bei?


Auf dem Lande außergewöhnlich

Emil Kleber, Schrankenwärter im Dienste der Deutschen Reichsbahn, und Karl Eggers sind im November 1946 die Gründer der Ortsgruppe Kastorf des Reichsbundes der Kriegsopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen. Nach Klebers Tod übernimmt seine Ehefrau Gretchen den Vorsitz. Weit und breit ist in den Anfangsjahren dies die erste und einzige Ortsgruppe des Reichsbundes auf dem Lande, wie man sagt. Ihr gehören bis zu 180 Mitglieder in Kastorf selbst, in Sierksrade, Groß Weeden, Bliestorf, Labenz und Klinkrade an. Vielen Menschen ist man behilflich, wenn es gilt, Renten-, Lastenausgleichs- und Versorgungsansprüche durchzusetzen.


Zwischen 1966 und 1980 erfreuen sich Ausflugsfahrten mit Hilfe des Omnibusunternehmens Dahmetal Joh. Rudolf & Sohn, das sich nach dem zweiten Weltkrieg in Bliestorf niedergelassen hat, großer Beliebtheit. Auch Reisen bis zu vierzehn Tagen ins Ausland werden veranstaltet: auf die dänische Insel Fünen, nach Südtirol mit einem Abstecher nach Venedig, nach St. Johann in Tirol sowie in die österreichische Hauptstadt Wien  und ins Salzkammergut. Die Nordseeinsel Helgoland, das Moselgebiet, der Schwarzwald, der Bayrische Wald und Fehmarn- um nur einige zu nennen- sind Reiseziele innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.
1986 besteht die Mitgliedschaft der Kastorfer Reichsbundortsgruppe aus rund 120 Frauen und Männern.



Tischtennis stark gefragt

Über Jahrzehnte hinweg hat es verschiedene Versuche gegeben, in Kastorf eine Sportvereinigung ins Leben zu rufen. Um 1950 spricht man sogar von einer Gründung mit einigen Aktivitäten. Doch am 16. Juli 1970 ist der seitdem aktive Sportverein offiziell gegründet worden. Im ersten Jahr gehören ihm vierzig Mitglieder an; unter ihnen sind elf Jugendliche. Der Sportbetrieb wird aufgenommen, indem Unentwegte in der Alten Schule Tischtennis spielen. Am 29. Februar 1972 wird der Bodenraum der sonst noch nicht fertig gestellten Mehrzweckhalle Im Park, die aus dem ehemaligen Kutsch- und Reitstall des Gutes entsteht, für die erste Jahreshauptversammlung des KVS genutzt. Der Verein hat jetzt 120 Mitgliederzahl wächst im folgenden Jahr auf 150. Im November 1973 sind auch die Nebenräume umgebaut. Am 19. des Monats trifft der Vorstand sich zur ersten Sitzung im neuen Klubhaus.


1975/77 besteht in der Fußballsparte eine Schüler- und eine Knabenmannschaft. 1977 wird das Kinderturnen in die in Berkenthin entstandene Schulturnhalle verlegt. Die im KSV am meisten betriebene Sportart ist Tischtennis. 1979 nehmen vie Herren-, eine Damen- und eine Schülerinnenmannschaft an Punktspielen teil, wie Rudolf Redder berichtet. 1975/76 holen die Mädchen, 1977/78 die Schülerinnen die Kreismeisterschaften. 1975/76 wird mit Michaela Eberle und Barbara Brüggmann der Pokalsieg im Bezirk IV errungen. 1986 geht der Kreispokal an die Schükerinnen B des KSV.

Gründungsvorsitzender des Vereins ist Helmut Thiede. Ihm folgen 1976 Wolfang Benthien und 1979 Erich Kröger.




Freie Pfade gesucht

In der Maiausgabe 1956 des Monatsgruß für Mitglieder und Freunde der Freien Pfadfinderschaft Deutschlands (Deutsche Pfadfinder) im Raum Lübeck steht: In Kastorf begann unter Rudi Pollex ein Stamm, der den Namen Poseidon übernehmen wird, mit seiner Arbeit. Jeden Sonnabend ist Treffen. Das Kastorfer Bürgermeisteramt und die Lehrerschaft der umliegenden Ortschaften unterstützen diese Neubildung im Gau Herzogtum Lauenburg. Die Gruppentreffen finden in der Schule statt. Ein Ableger entsteht in Berkenthin. Rudi Pollex wohnt in einer Flüchtlingsbaracke im Südteil Krummesses und kommt mit dem Fahrrad nach Kastorf. Der Gruppenname rührt aus der lübeckischen Pfadfindertradition einer Benennung nach Sternen und Sternbildern her. Nach dem Wegzug von mehr und mehr heimatvertriebenen Familien, deren neun- bis vierzehnjährige Söhne den Hauptteil der Mitgliedschaft ausmachen, hört das Gruppenleben wieder auf. Kontakte einzelner bestehen über Jahrzehnte fort.




Arbeit der Landjugend

Eine Landjugendgruppe wird in Kastorf am 6. Oktober 1960 gegründet. Fünfzig junge Menschen zeigen sich an einer Mitgliedschaft und Mitarbeit interessiert, heißt es in einem Bericht von Kreisjugendpfleger Edgar Eberling. Dieser ist mit dem Leiter der Heimvolkshochschule, Pastor Cornils, und dem Vorsitzenden des lauenburgischen Kreisverbandes bei der Kastorfer Gründungsversammlung zugegen. Nach einigen Jahren verlagert sich die Landjugendarbeit in die Nachbarschaft.


Gymnastik gern gesehen

Der Damengymnastik- Club Kastorf und Umgebung wird am 1. Oktober 1969 gegründet. 25 Interessentinnen finden sich ein, zumeist Ehefrauen von Männern, die im Schützenverein den Schießsport pflegen. Mit rhythmischer Gymnastik wollen die Frauen sich auf ihre Art bestätigen und auch mal gesellig beisammen sein. Zunächst wird der Klub dem Schützenverein direkt angegliedert. Im April 1981 ist ein Anschluß an den Turnerbund Schleswig- Holstein erforderlich.
In den Anfangsjahren steht für die Gymnastik der Saal der Gaststätte am Bahnhof Kastorf zur Verfügung, später die Halle Im Park. 1986 hat der Klub fünfzig Mitglieder. Elf Damen sind seit dem Gründungstag dabei. Man trifft sich alle vierzehn Tage. Vorsitzende ist seit Anbeginn Ruth Busch- Strey. Übrigens: Außer Gymnastik stehen auch gelegentlich gemütliche Treffs und alljährlich eine Adventsfeier auf dem Programm. Und einmal im Jahr besuchen alle gemeinsam eine Theateraufführung von Rang.



Wo man singt, da lass dich nieder

Alle Kastorfer Haushaltungen finden im Herbst 1972 Rundschreiben in ihren Briefkästen vor. Hans Busch ruft darin zur Gründung eines Kastorfer Singkreises auf. Zur Vorbesprechung in der Mehrzweckhalle finden sich am 3. November 26 sangesfreudige Frauen und Männer ein. Hans Busch möchte, so führt er aus, mit dem Singkreis erreichen, dass alte deutsche Volkslieder nicht in Vergessenheit geraten und zugleich Gelegenheit schaffen, im Kreise Gleichgesinnter gesellige Stunden zu verleben. Noch am gleichen Abend findet unter Leitung von Werner Schillies aus Berkenthien eine erste Chorprobe statt. Offizieller Gründungstag der Chorgemeinschaft ist der 14. November 1972. 35 Interessenten finden sich dazu ein. Hans Busch wird zum ersten Vorsitzenden gewählt. Elisabeth Stapelfeldt ist seine Stellvertreterin. Fortan trifft man sich in der Regel einmal wöchentlich zum Üben in der Alten Schule. Im Sommer 1975 geht die Chorleitung an Ute Kratzmann über. Öffentliche Auftritte des Kastorfer Singkreises erfolgen u.a. bei Gedenkfeiern am Volkstrauertag, beim adventlichen Altenkaffee des Deutschen Roten Kreuzes im Ort und am ersten Weihnachtsfeiertag in der Siebenbäumer Marienkirche. Mit 34 aktiven und 7 passiven Mitgliedern geht der Kastorfer Singkreis ins Jahr 1986.