Möbeltischlerei

Der erste nachzuweisende Tischler in Kastorf ist Lüder Haak 1828. Einige seiner Abrechnungen sind noch erhalten. Hauptsächlich wurden Türen und Fensterrahmen hergestellt.

Die erste Tischlerei in Kastorf wurde 1851 unter Gottfried Koltze gegründet.

1860 ersucht der Tischlergeselle Hans Johann H. Meyer zu Kastorf das Amt um eine Konzession als Tischler.

LAS Abt. 80 Nr. 3627

Ein großes Feuer zerstörte am 16. April 1902 das Gewese von Tischlermeister Koltze (heute Hauptstr. 74). Der Betrieb blieb bis zum Konkurs 1931 in Familienbesitz. 1931 zählte man in der Möbelfabrik 31 Beschäftigte. Sein Sohn Karl Koltze hatte später eine Tischlerei in dem Haus am Bahndamm.  Der andere Sohn, Franz Koltze unterhielt einen Holzhandel und wohnte im weißen Haus hinter der Schule. Er verunglückte später indem er mit seinem Auto in Lübeck in die Trave fuhr und ertrank. Der dritte Sohn, Hermann Koltze heiratete nach Schönberg und hatte dort eine Tischlerei.

Am 19. Oktober 1933 wurde der Betrieb von Hans Busch aus Krummesse übernommen und wiedereröffnet. 1936 verhandelt Tischler Busch über den Aufbau einer Möbelwerkstatt. Während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945 wurde der Betrieb verpflichtet Kasernenmöbel und Verpackungskisten für das Militär herzustellen. In den ersten Kriegsjahren hatte man sich auf einfaches Hausmobiliar und Schulbänke spezialisiert. Ab 1947 wurde die Fertigung auf "Holländisch Barock" aus massiv Eiche umgestellt. Unter den Kunden befanden sich sogar der Amerikanische Militärgouvaneur General Clay und der Schleswig-Holsteinische Finanzminister Prof. Dr. Wilhelm Gülich (1949-1960).





C. Koltze Möbeltischlerei 1900, rechts daneben die Giebelseite des Kleinkaten Voss, im Hintergrund noch das Dach des Katen Appel (alle Gebäude 1902 abgebrannt)












Die Beschäftigten der Möbelfabrik Busch 1934: untere Reihe von links: 1. Hans Busch, 3. Linquist


Die Beschäftigten der Möbelfabrik Busch 1938: untere Reihe von links: 1. Hans Busch, 3. Lisa Rögge


Die Beschäftigten der Möbelfabrik Busch 1940

Tischler Ewald Hasse: Blick aus dem Büro über die Hauptstr. zur Villa Groth